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100 Jahre Autohaus Heinemann: Mit einer kleinen Schlosserei fing alles an

Das Autohaus Heinemann. Bild: Autohaus Heinemann

Vom kleinen Schlossereibetrieb zur modernen VW-Vertragswerkstatt: Seit 100 Jahren steht das Autohaus für Qualität, Zuverlässigkeit, Innovation, E-Mobilität und familiengeführtes Handeln.

In der Verkaufshalle steht der neueste VW ID, auf dem Parkplatz eine E-Ladesäule und in der Werkstatt werden neben klassischen Motoren auch E-Antriebe gewartet und repariert. Qualität, Kompetenz und Zuverlässigkeit - dafür steht das Autohaus Heinemann mit angeschlossener VW-Vertragswerkstatt bereits seit hundert Jahren. Eine lange Zeit, in der sich einiges verändert hat. „Man sieht es eigentlich nur auf Bildern, denn wenn man mittendrin lebt, entwickelt es sich einfach“, sagt Martina Schultheiß, die quasi auf dem Betriebsgelände groß geworden ist. In dritter Generation führt die Tochter von Rolf und Elfriede Heinemann gemeinsam mit Ehemann Torsten das moderne Unternehmen, das heute eines der ältesten in Wardenburg ist.

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1925 gegründet

Immer noch gibt es den Backsteinbau an der Oldenburger Straße 227, in dem der Ingenieur und Schlossermeister Heinrich Heinemann mit gerade einmal 25 Jahren am 15. Juni 1925 den Grundstein für die Firma legt: eine Schlosserei mit Landmaschinenreparatur, Klempnerei, Fahrrad-, Motorrad- und Autoreparatur. Mit dabei sind zwei Mitarbeiter. Bereits fünf Jahre später erhält der junge Unternehmer eine DKW-Vertretung. Erstmalig steht 1947 eine Erweiterung an: Eine Werkstatt von 144 Quadratmetern wird angebaut. Unterstützt wird er bei allen Vorhaben von Ehefrau Sophie. 

Und auch die zweite Generation steht schon in den Startlöchern: 1959 tritt Sohn Rolf in den Betrieb ein, zwei Jahre später dann der jüngere Sohn Enno, der im vergangenen Jahr verstorben ist. Zunehmend spezialisierte sich der Betrieb auf Kraftfahrzeuge - und auf eine Erweiterung des Betriebs. Denn der Erfolg ist da, sodass die räumlichen Kapazitäten nicht mehr ausreichen und einen Umzug nötig machen. Bei den Planungen immer mit dabei: die Ehefrauen Elfriede und Annegret, die den beiden Brüdern auch sonst tatkräftig zur Seite stehen. Nach einjähriger Bauzeit können schließlich am 3. Juli 1968 der neue Kfz-Betrieb und die Shell-Tankstelle an der Oldenburger Straße 290 eröffnet werden. 1989 tritt schließlich Martina Heinemann in den Familienbetrieb ein, seit 1993 ist auch ihr Ehemann Torsten Schultheiß dabei.

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Am Puls der Zeit

„Hier gab es eigentlich nie Stillstand - und alle paar Jahre eine Großbaustelle“, sagt Martina Schultheiẞ mit Blick auf die Firmenchronik: eine kundenfreundliche Gestaltung von Ausstellungshalle und Annahmestelle, Erweiterungen der Büroräume, der Ersatzteillager oder Vergrößerungen und Modernisierungen der Werkstatt - all das und noch vieles mehr hat sich hier getan. „Veränderungen sind gerade in dieser schnelllebigen Zeit auch sehr wichtig“, fügt Torsten Schultheiß hinzu. Aktuell werden der Aufenthaltsraum und die Sanitäranlagen für die Mitarbeitenden neu gebaut, außerdem soll schon bald eine Wärmepumpe in Betrieb genommen werden. Denn auch Nachhaltigkeit spielt eine Rolle. „Bereits vor einigen Jahren haben wir deshalb eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert.“

Technischer Fortschritt

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Und auch sonst gibt es viele spannende Entwicklungen, selbstverständlich auch bei den Automodellen. Zunehmender Fahrkomfort mit hochwertiger Ausstattung und besonderem Design zeichnen diese ebenso aus wie der rasante technische Fortschritt. „Mit dem VW up! und dem E-Golf gingen wir dann 2013 den ersten Schritt in Richtung E-Mobilität“, berichtet Torsten Schultheiß. Und manchmal heißt es sogar „,Back to the Roots“, wie Torsten Schultheiẞ feststellt: „Beispielsweise hatte der VW Käfer damals Heckantrieb - genauso ist es heute wieder, nämlich bei den modernen Elektroautos.“ Seit 2021 ist das Autohaus Heinemann übrigens zertifiziertes Hochvolt- und Batteriekompetenzzentrum für VW. Natürlich ändert sich durch die zunehmende E-Mobilität auch das Berufsbild: „In unserer Werkstatt arbeiten derzeit vier darauf spezialisierte Fachkräfte, sogenannte Hochvoltexperten.“

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Familiäre Atmosphäre

Insgesamt 39 Mitarbeiter, davon acht Auszubildende, beschäftigt das Autohaus Heinemann aktuell. Viele davon sind seit Langem für das Traditionsunternehmen mit seiner familiären Atmosphäre tätig. „Einige sind sogar schon seit über vierzig Jahren dabei“, freut sich Martina Schultheiß, die wie auch der Rest der Familie auf dem etwa 10 000 Quadratmeter großen Gelände ihr Zuhause hat. Sehr gerne erinnern sich alle an den 2019 verstorbenen Günter Meyer, der erste Lehrling des Hauses, der dem Familienbetrieb insgesamt mehr als 50 Jahre treu geblieben ist. „, 1968 begann er hier seine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, wurde nach 49 Jahren in den Ruhestand verabschiedet und hat uns auch danach immer wieder unterstützt.“

Schöne Erinnerungen

 Was sich in den vergangenen Jahrzehnten alles getan hat, dazu gibt es auch einige Bilder in dem Fotoalbum, in das Martina und Torsten Schultheiß immer wieder gerne einen Blick werfen. Der stolze Gründer Heinrich Heinemann, die erste Shell-Zapfsäule am ursprünglichen Standort, später dann die große Tankstelle auf dem neuen Betriebsgelände und vieles mehr finden sich darin in nostalgischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen oder mit dem Retro-Charme der 50er-, 60er- und 70er-Jahre. „Damals hatten sich viele gewundert, dass das Unternehmen aus dem Zentrum so weit nach draußen gezogen ist“, weiß Martina Schultheiẞ vom Hörensagen. „Inzwischen wurde in Wardenburg so viel gebaut, dass wir wieder mittendrin sind.“

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Ganz herzlich möchten sich das Ehepaar Schultheiß und die Familie Heinemann sich bei ihren oft langjährigen Kunden und allen Mitarbeiten für ihr tatkräftiges Engagement bedanken.

Eine kleine Chronik

1925: Heinrich Heinemann gründet am 15. Juni den Betrieb an der Oldenburger Straße 227
1930: Heinrich Heinemann erhält eine DKW-Vertretung
1959: Sohn Rolf tritt in den Betrieb ein 1961: Sohn Enno tritt ebenfalls in den Betrieb ein
1968: Umzug an die Oldenburger Straße 290 mit Kfz-Betrieb und Shell-Tankstelle
1981: Eröffnung einer SB-Waschanlage 1989: Martina Heinemann tritt in den Familienbetrieb ein 
1993: Torsten Schultheiß, Ehemann von Martina Heinemann, tritt in den Betrieb ein
2004: Umbau und Erweiterung der Service-Annahme
2007: Bau einer Reifenlagerhalle, die heute 950 Reifensätzen Platz bietet
2011: Neubau einer Dialogannahme mit einer 5-Tonnen-Achsmessbühne und einer 3,5Tonnen-Hebebühne
2014: Modernisierung und Umbau der Serviceannahme
2015: Aus der Shell-Tankstelle wird eine Aral-Tankstelle
2017: Erweiterung der Werkstatt um einen weiteren Nutzfahrzeugarbeitsplatz
2022: Inbetriebnahme einer Photovoltaik-Anlage
2025: Neubau moderner Aufenthaltsräume für die Mitarbeitenden