Regelmäßig lüften für ein gesundes Raumklima oder die Fenster geschlossen halten, um Heizkosten zu sparen? Vor dieser Entscheidung stehen insbesondere in der kalten Jahreszeit viele Menschen. Helfen können smarte Lösungen, die die Frischluftzufuhr so steuern, dass unnötige Wärmeverluste vermieden werden.
Raumluft erneuern
Der regelmäßige Austausch der verbrauchten Raumluft gegen frische Außenluft ist notwendig. Beim Kochen, Duschen oder Waschen wird beispielsweise viel Feuchtigkeit an die Raumluft abgegeben. Wird diese nicht abtransportiert, schlägt sie sich an kalten Stellen, wie etwa an Außenwänden, in der Wohnung nieder. Hier steigt in der Folge das Risiko von Schimmelbildung. Zudem wirken sich Luftschadstoffe, wie etwa ausgeatmetes Kohlendioxid und von Bauprodukten oder Möbeln freigesetzte chemische Stoffe, negativ auf das Wohlbefinden aus: Nicht nur Konzentrationsmangel und Unwohlsein, auch Erkrankungen und Allergien können die Folge sein.
Effektives Querlüften
Experten empfehlen deshalb, drei- bis viermal pro Tag die Raumluft komplett auszutauschen, indem die Fenster für jeweils fünf bis zehn Minuten geöffnet werden. Am schnellsten und mit den wenigsten Wärmeverlusten geht es, wenn man dabei mehrere Fenster weit öffnet - fürs effektive Querlüften auf unterschiedlichen Seiten der Wohnung oder noch besser in mehreren Ebenen des Hauses.
So nutzt man den sogenannten Kamin-Effekt, der die physikalische Eigenschaft warmer Luft, nach oben zu steigen, beschreibt. Die verbrauchte Luft zieht dann oben durch das Fenster ab, während unten frische Luft nachströmen kann. Da der Großteil der Wärme in der thermischen Masse des Gebäudes gespeichert ist, entweicht während des kurzen Lüftungsintervalls nur wenig Heizenergie und die Frischluft erwärmt sich schnell wieder.
Automatisierte Fensterlüftung
Jedoch schaffen es nur die Wenigsten, im Alltag so häufig zu lüften. Und das liegt nicht allein daran, dass es zu mühsam ist, sondern man dafür schlichtweg gar nicht jeden Tag lange genug zu Hause ist. Das Problem lässt sich mit automatisierten Fenstern lösen. So gibt es elektrische oder solarbetriebene Dachfenster, die sich zu vorher festgelegten Zeitpunkten allein öffnen und wieder schließen. Bei Regen bleiben sie dank der Ausstattung mit einem Regensensor geschlossen.
Noch weiter perfektioniert ein Smart Home System die energieeffiziente Regulierung des Raumklimas: Sensoren prüfen u.a. Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt in der Raumluft und steuern die Fenster so, dass sie sich nur so lange öffnen, wie es für eine optimale Luftqualität notwendig ist. Effektiver kann man unnötige Energieverluste bei der Fensterlüftung kaum vermeiden.



Mangelnder Luftwechsel und Schimmelbildung
Mit zunehmenden Anforderungen an den Wärmeschutz von Gebäuden hat sich in Deutschland bei Neubauten und Modernisierungen das Konzept einer luftdichten Gebäudehülle durchgesetzt. So können Wärmeverluste durch undichte Fugen oder Ritzen vermieden werden. Allerdings wird dadurch auch der Luftaustausch gestoppt, was das Risiko von Feuchteschäden in der Wohnung erhöht. Häufiges Resultat: Schimmelbildung an Wärmebrücken - Bauteile, an denen die Wärme schneller nach außen transportiert wird als an den angrenzenden - oder an schlecht belüfteten Stellen hinter Möbeln.
Um die Entstehung von Schimmel zu verhindern, ist somit der regelmäßige Austausch der verbrauchten, feuchten Raumluft gegen frische, trockene Außenluft notwendig.
