Den Namen Barghoorn verbinden viele Emder und Ostfriesen mit Betten, guter Beratung und Tradition. Das jetzt anstehende 190-jährige Jubiläum bestätigt dies einmal mehr.
„Als sich vor zwei Jahren die Chance der Fortführung des Betriebes durch eigene Mitarbeiterinnen ergab, reifte der Plan, Betten-Barghoorn völlig neu auf die Anforderungen der Zukunft auszurichten“, sagt Peter Barghoorn, der zusammen mit seinem Vetter Dirk den Betrieb 35 Jahre führte. Die Verkaufsräume wurden umfassend modernisiert und umgebaut, das Sortiment noch stärker auf die Kernsortimente ausgerichtet.
Durch Konzentration des kompletten Warenangebots auf das Erdgeschoss, sind neben der Bett, Frottier- und Damenwäsche nun auch alle Bettwaren und der gesamte Liegebereich für den Kunden ebenerdig und damit barrierefrei erreichbar. Die traditionell angebotene Betten-Manufaktur befindet sich in großzügigen Räumen im Untergeschoss.


Seit Anfang 2024 leiten die bisherigen langjährigen Mitarbeiterinnen Cornelia Hoffmann und Wilma Feilscher das Haus. Sie setzen auf die bewährte Firmenphilosophie. „Verlässliche, individuelle fachliche Beratung steht für uns weiterhin an erster Stelle“, sagt Wilma Feilscher. „Wir finden für jedes Problem eine Lösung - ein geht nicht, gibt es bei uns nicht“, ergänzt Cornelia Hoffmann.
„Guter Schlaf ist für die Gesundheit von entscheidender Bedeutung.“ sagt Wilma Feilscher, „Deshalb nehmen wir uns Zeit, um die körperlichen Merkmale und Besonderheiten sowie eventuelle gesundheitliche Probleme des Kunden kennenzulernen. Nur so sind eine effektive Liegeberatung und die individuelle Anpassung von Matratze und Lattenrost möglich.“
Wer unter Nackenproblemen, Schulterverspannungen oder Kopfschmerzen leidet, sollte etwa das individuell angepasste Nackenstützkissen „Cervical“ probieren. Nach eingehender Beratung kann es der Kunde kostenlos zu Hause testen.
Aus einer Vielzahl von Daunen-, Naturhaar- oder Faser-gefüllten Bettdecken findet das Barghoorn-Team die für den Kunden sinnvollste Decke. Die meisten Daunen- und Federbetten werden bei Betten-Barghoorn nach wie vor im eigenen Haus angefertigt. Dies geschieht in der Betten-Manufaktur, die sich jetzt in großzügigen Räumen im Untergeschoss befindet und in der auch die Betten aufgearbeitet und gereinigt werden. Gerne kann der Kunde dabei zuschauen.
Die kostenlose Lieferung und der Aufbau von Bettgestellen, Lattenrosten und Matratzen, gehören ebenso zum Kundenservice wie die Lieferung von Bettwaren.
Als besonderen Service bietet das Emder Fachgeschäft die Hausberatung und einen Betten-Check beim Kunden zu Hause an. „Passt ein Motorrahmen in meine Bettstelle oder ist mein Lattenrost, Matratze, Bettdecke noch in Ordnung sind einige der Fragen, die uns immer wieder von Kunden gestellt werden“, berichtet Feilscher. Bei einem Termin vor Ort können diese schnell und kompetent beantwortet werden.
Auch für die Ausstattung von Objekten wie Ferienwohnungen oder Gästehäusern bietet Betten-Barghoorn Bettwaren, Bett- und Frottierwäsche an. „Neben Bettwäsche und Frottierwaren vieler führender Marken bieten wir auch Bademäntel in großer Auswahl“, so die beiden Geschäftsführerinnen.
Die Damen-Tag- und Nachtwäsche wird durch eine gut sortierte Miederwaren-Abteilung ergänzt. Hier kümmern sich die Fachverkäuferinnen um ein individuelles Ausmessen. „Kommen Sie gerne zu uns und überzeugen Sie sich selbst von unserer Kompetenz.“
Als Färberei und Wollwarenhandlung gegründet
Jubiläum - 190 Jahre Firmengeschichte des zweitältesten Bettenfachgeschäftes in Deutschland
Hinderk Sikken Barghoorn, Ur-Ur-Großvater von Dirk und Peter Barghoorn, gründete das Unternehmen am 5. Mai 1835 als Färberei und Wollwarenhandlung am gleichen Standort in der Emder Boltentorstraße, an der sich das Unternehmen auch heute noch befindet.
Er ließ unter anderem Garne aus angekaufter Schafwolle in Heimarbeit spinnen und zwirnen und daraus Wollwäsche und Strümpfe stricken. Diese färbte und veredelte er in seinem Betrieb und verkaufte sie in Emden und der Krummhörn.
Schon früh hatte er Abnehmer für seine Waren bis ins niederländische Groningen gefunden, wohin er mit der „Beurttjalk“ seines Bruders Willem Sikken Barghoorn gelangte.
Die Familie Barghoorn übte die Beurtfahrt von Emden nach Groningen, ein vom Magistrat der Stadt Emden vergebenes Monopol für den regelmäßigen Frachttransport, seit etwa 1750 über fünf Generationen bis zur Einführung der Gewerbefreiheit im Jahre 1871 aus. Zwischen den Dörfern der Krummhörn und der Stadt Emden wurde die Beurtfahrt sogar noch bis in die 1920er Jahre aufrechterhalten.
Mit Eintritt der dritten Generation kam es zum ersten großen Wandel im Haus Barghoorn: Zwei Brüder lagerten den Färberei-Betrieb in neue großzügige Gebäude an der heutigen verlängerten Großen Straße aus und entwickelten bis zum Zweiten Weltkrieg eine überregional agierende Wäscherei und Chemische Reinigung.



Im Stammhaus in der Boltentorstraße legte Johannes Barghoorn senior den Schwerpunkt auf die textilen Sortimente und prägte sukzessiv die „Marke“ „Betten-Barghoorn“: Schon vor dem Ersten Weltkrieg erweiterte er das Angebot um die Bettwaren- und Wäsche-Sortimente, führte die noch heute angebotene Bettfedern-Reinigung ein und machte den Betrieb zum führenden Betten- und Wäschehaus für Emden und die Krummhörn.
Im Zweiten Weltkrieg wurden neben allem privaten Besitz auch sämtliche Gebäude, Anlagen und Waren beider nun getrennten Firmen Barghoorn total zerstört.
Die Brüder Helmut und Johannes Barghoorn junior - Väter von Peter und Dirk - setzten die Familientradition im Betten- und Wäschehaus nach dem Zweiten Weltkrieg in vierter Generation fort. Sie entwickelten das Geschäft zu einem der führenden Häuser in Emden und Umgebung. Ganz im Zeitgeist der 50er, 60er und 70er Jahre wurden auch Bekleidungssortimente angeboten. Sortimentsschwerpunkt blieb dennoch immer der Kernbereich Betten und Wäsche.
1987 übernahmen die Cousins Dirk und Peter Barghoorn das Geschäft in fünfter Generation. Es entwickelte sich schnell das mittelfristige Unternehmensziel der Sortiments-Konzentration auf die Kernbereiche Betten und Wäsche.
Im Jahr 1990 wurde das Haus Barghoorn vollkommen umgebaut, die Verkaufsfläche im Obergeschoss erweitert und der Ladenbau durch Umstellung auf offene, zeitgemäße Warenpräsentation auf die künftigen Anforderungen ausgerichtet. Die Verkaufsfläche betrug nahezu 1000 Quadratmeter.
Im Jahr 2023 erfolgte erneut eine komplette Neu-Ausrichtung: Die Verkaufsfläche wurde auf das Erdgeschoss konzentriert, die Ladengestaltung den aktuellen Bedürfnissen angepasst und das Sortiment weiter optimiert. Der Schwerpunkt liegt jetzt noch stärker auf den Kernkompetenzen gesunder Schlaf, traumhafte Bettwäsche, kuschelige Bademäntel und Frottiertücher sowie Damenwäsche und Miederwaren.
Da sich die Kinder der beiden Cousins beruflich anders orientiert haben, wurde eine nicht familiengeführte Lösung zur Fortführung des Geschäfts gefunden. Die beiden langjährigen Mitarbeiterinnen Wilma Feilscher und Cornelia Hoffmann leiten das Geschäft seit 2024 als Geschäftsführer. Peter und Dirk Barghoorn bleiben als Inhaber im Hintergrund.