
Es steht in großen Lettern auf dem Firmenschild: Die Akademie Hedden gibt es seit 1979. Nach 45 Jahren hat Geschäftsführer Erhard Hedden im Oktober vergangenen Jahres die Geschäftsführung der Verkehrsakademie an Martin Fokken und Felix Autmaring übergeben. „Das Boot bleibt das alte, nur die Segel sind neu“, sagt Felix Autmaring. „Und wir sorgen für den frischen Wind“, ergänzt Martin Fokken. Zum frischen Wind sollen unter anderem gleich zwei Tage der offenen Tür beitragen, die am Freitag und Samstag am Firmensitz auf dem TCN-Gelände, Olympiastraße 1, Gebäude 12, stattfinden.
Am Freitag von 10 bis 16 Uhr und am Samstag von 10 bis 17 Uhr kann man nicht nur viele interessante Einblicke in das moderne, mehrfach zertifizierte Bildungszentrum für Mobilität, Wirtschaft und Logistik erhalten, sondern auch viele Aktionen und Vorführungen erleben beziehungsweise selbst daran teilnehmen. So kann zum Beispiel der nagelneue Fahrsimulator ausprobiert werden, ein Motorrad-Parkour absolviert werden oder an Praxisstationen die Ladungssicherung trainiert werden. Für Berufskraftfahrer besteht die Möglichkeit, ihre Fahrerkarten auslesen zu lassen. Die Kleinen können ihren Bobby-Car-Führerschein machen oder sich auf der Hüpfburg austoben. Für das leibliche Wohl ist mit Foodtruck und Getränkewagen gesorgt.

Für alle Altersgruppen - „vom Rollschuh bis zum Rollstuhl“, wie Felix Autmaring betont - ist das breitgefächerte Angebot des Bildungszentrums interessant. Erwerb, Ausbau und Erhalt von Mobilität sind das Unternehmensziel - für Privatpersonen, Unternehmen, Institutionen und Arbeitssuchende mit und ohne Bildungsgutschein. Die klassische Fahrschule zum Erwerb des Pkw-, Mofa- oder Motorrad-Führerscheins, die Aus- und Weiterbildung von Berufskraftfahrern für Lkw und Bus und eine Fahrlehrer-Fachschule, in der wiederum Fahrlehrer für die unterschiedlichsten Fahrzeuge ausgebildet werden, sind die wichtigsten Standbeine der Verkehrsakademie. Hinzu kommen MPU-Seminare für alle, die nach einem Führerscheinentzug ihre Fahreignung wieder nachweisen müssen. Auch die Fahrerlaubnis für beispielsweise Gabelstapler oder andere Fahrzeuge, die in der Waren-Logistik gebräuchlich sind, können hier erworben werden. Es gibt Spezialtrainings, beispielsweise zur Ladungssicherung, zur wirtschaftlichen Fahrweise und vieles mehr.
„Wir vermitteln auch Schülerpraktika oder unterstützen die Berufsschulen, die Berufskraftfahrer ausbilden“, erklärt Felix Autmaring, dem das Thema Nachwuchsgewinnung besonders am Herzen liegt und der in Ibbenbüren eine weitere Verkehrsakademie betreibt. Auch Martin Fokken führt ein weiteres Bildungszentrum, die Verkehrsakademie Ostfriesland. Alle drei kooperieren miteinander und ermöglichen so weitere Synergien. Mit 15 festangestellten Mitarbeitern und zehn Dozenten ist die Akademie in Roffhausen personell sehr gut aufgestellt und kann Lehrgänge in Vollzeit, in Teilzeit, berufsbegleitend in Abend- oder Ferien-Kompaktkursen anbieten, viele davon förderfähig durch die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Rentenversicherung oder de Minimis-Beihilfe.
Auf 2000 Quadratmetern stehen hochmodern ausgestatte, barrierefreie Schulungs-, Büro- und Aufenthaltsräume, eine eigene Werkstatt und sogar ein großer Indoor-Übungsplatz zur Verfügung. Hinzu kommen weitläufige Außenflächen für das Fahrtraining. „Wir sehen uns als Schweizer Taschenmesser mit unserem breit gefächerten Angebot“, sagt Autmaring. Angesprochen werden sollen damit Berufseinsteiger, Quereinsteiger, Menschen, die sich beruflich neu orientieren wollen, Arbeitssuchende, Personen mit körperlicher Einschränkung, die ihre Mobilität stärken wollen, Unternehmen mit Qualifizierungsbedarf sowie Bildungsträger und kommunale Partner. Zum oben erwähnten frischen Wind, der durch die Akademie Hedden weht, gehört auch ein „softer Übergang“ zu einem neuen Namen. „Hedden wird VAM Jadeweser“ ist auf großen Bannern zu lesen. Wobei VAM für Verkehr, Ausbildung und Mobilität steht. Die neuen Segel sind gesetzt, ein frischer Wind bläst hinein und das „alte Schiff“ nimmt Fahrt auf. Kurs mobile Zukunft.