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nordwest-zeitung

9. Altersbericht: Chancen auf Teilhabe in Deutschland ungleich verteilt

Materielle Sicherheit im Alter ist eine elementare Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. BILD: DPA

Senioren: Finanzielle Probleme im Alter nehmen zu - Hilfsangebote oft unübersichtlich

Der 9. Altersbericht zeige auf, dass persönliche Merkmale wie Geschlecht, Migrationshintergrund, Bildungsstand oder auch sexuelle Orientierung erheblichen Einfluss darauf haben, wie gut und selbstbestimmt wir unsere höheren Lebensjahre gestalten können, teilt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) in einer Stellungnahme mit. Auch werde in dem Bericht deutlich, dass es mit der wachsenden Zahl älterer Menschen in der Gesellschaft auch eine steigende Zahl von Älteren gibt, die finanzielle Schwierigkeiten haben. Doch materielle Sicherheit im Alter sei eine elementare Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, so die BAGSO. Gerade in Ostdeutschland ist die gesetzliche Rente häufig das einzige Alterseinkommen. 

Unternehmen aus der Region

 Nur etwas mehr als ein Viertel der ostdeutschen Bevölkerung verfügt über Wohneigentum, im Westen sind es mehr als die Hälfte. In Westdeutschland sind es häufig die Frauen, die von Altersarmut bedroht sind. Ältere Menschen mit geringem Einkommen und ohne Wohneigentum seien zunehmend finanziell belastet. Über die Hälfte der einkommensschwachen Mieterinnen und Mieter geben mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Miete aus. Besorgniserregend sei zudem die offenbar sehr hohe Zahl älterer Menschen, die Anspruch auf staatliche Unterstützung haben, diese aber nicht in Anspruch nehmen. Hier müsse der Zugang dringend erleichtert werden, fordert die BAGSO: Ältere müssen aktiv dabei unterstützt werden, die Leistungen zu erhalten, die ihnen zustehen.

Unternehmen aus der Region

Genauso müsse der Zugang zu den unzähligen Hilfsangeboten vor Ort erleichtert werden. Vom Essen auf Rädern über die Tagespflege, die ambulanten Pflegedienste bis hin zu kirchlichen oder kommunalen Seniorenangeboten und -einrichtungen - Möglichkeiten gibt es viele, doch die Orientierung in diesem Angebots-Dschungel fällt gerade älteren Menschen oft schwer. Eben mal schnell im Internet recherchieren, ist für die meisten von ihnen keine Option. Darum sind niedrigschwellige und vor allem persönliche Informationsangebote von großer Bedeutung. Wo gibt es altersfreundliche Wohnmöglichkeiten? Wer kann mich seriös und vor allem neutral beraten? Wo finde ich persönliche Ansprechpartner vor Ort?