Inhaber und Team des Esenser Steinmetzbetriebs Gustav Zabel feiern in diesen Tagen sozusagen„doppeltes“ Jubiläum: Vor 125 Jahren wurde das Unternehmen mit Sitz am Jüchertor 33 von Wilhelm Albrecht gegründet und vor 25 Jahren wurde der Handwerksbetrieb vom heutigen Inhaber, dem Steinmetz- und Steinbildhauermeister Roland Zabel, übernommen.
„Sowohl mein Urgroßvater, mein Großvater und mein Vater führten den Betrieb im Laufe der Jahre. Weitere Inhaber waren Heinrich Kleefmann und Gustav Theiner“, berichtet Roland Zabel, der heute Teil eines sechsköpfigen Teams ist. Zu seiner zuverlässigen und fachkundigen Mannschaft zählen neben seiner Frau Uta, die sich um sämtliche Büroarbeiten kümmert, der Steinmetzgeselle Holger Hesse sowie die Steinmonteure Gerhard Ihnen, Jabbo Redelfs und Tim Nowicki.
Handwerker und Künstler


Als Schwerpunkt des Bärenstädter Steinmetzbetriebs gelten Grabmale, die individuell gestaltet und in aufwendiger Handarbeit gefertigt werden. „Die Steine werden mit Schrift, Ornamentik, aber auch mit Bildern versehen. Am Anfang steht der Entwurf - mit dem Bleistift wird eine Skizze gezeichnet, dann folgt ein weiterer Entwurf per CAD-Technik und schließlich wird alles von Hand eingemeißelt“, erklärt Roland Zabel.
Fragt man den 55-jährigen Firmenchef, was ihm an seiner Arbeit am besten gefällt, muss er nicht lange überlegen: „Man ist Handwerker, aber das Ganze besitzt auch einen hohen künstlerischen Aspekt. Ich freue mich, kreativ sein zu können und die Steine so zu gestalten, dass sie einen würdigen Ort der Trauer bilden“, fasst Roland Zabel die Leidenschaft für seinen Beruf zusammen. Und seine Frau Uta ergänzt: „Man kann sagen, ein Steinmetz ist Künstler und Handwerker zugleich“. Diese Aussage lässt sich unter anderem unterstreichen, nachdem Roland Zabel dem Verfasser dieser Zeilen das Grab seines 2002 verstorbenen Vaters Gustav Zabel gezeigt hat. Ein beeindruckender, aus Naturstein gemeißelter Grabstein mit Baummotiv und zum Berufsstand passenden Werkzeugen ziert die Grabstelle. „Für diesen Stein habe ich mir viel Zeit gelassen und in meiner Freizeit immer wieder daran gearbeitet“, so Zabel, der für Grabmale und Grab-Abdeckplatten in erster Linie witterungsbeständige Hartgesteine wie Granite, Gneise und Quarzithe verwendet. In dem Esenser Betrieb werden aber auch Steine für freudige Anlässe gefertigt: So versieht man hier unter anderem die „Hochzeitssteine“, die vor dem Langeooger Seemannshuus für frischgebackene Eheleute verlegt werden, mit Initialen und Herzen.
Dankbarer Inhaber
„Man kann mit Stein als Werkstoff nicht alles machen. Die Bearbeitung dieses Materials ist aufwendig und wenn ein Fehler unterläuft, ist dieser schwerlich zu korrigieren. Bei anderen Werkstoffen kann man leicht sagen ,Das ist ja nicht in Stein gemeißelt' - bei uns aber schon“, sagt Roland Zabel lachend.
Abschließend bedankt sich der Esenser Steinmetz- und Steinbildhauermeister bei seinen tatkräftigen Mitarbeitern, allen Kunden, Lieferanten, kooperierenden Bestattungsunternehmen, Friedhofswärtern und Kirchengemeinden und nicht zuletzt bei seiner Frau Uta („Sie ist mir eine wertvolle Stütze“, sagt Roland Zabel), seiner Familie und posthum bei seinem Vater Gustav: „Er ist leider früh verstorben. Er war mir ein großes Vorbild und ich freue mich, seinen Betrieb seit einem Vierteljahrhundert führen zu dürfen“.