„Man mag es kaum für möglich halten und doch ist es wahr“, sagt Gastwirt Jens Gathemann. „Auch viele meiner Gäste können es kaum glauben, dass es schon 20 Jahre her ist, seit ich die Musikkneipe ,Schwarzer Bär' eröffnete.“
Langer Weg zum Szenelokal
Die „normalen“ Tage beginnen für Jens Gathemann und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Regel um 17 Uhr, samstags um 19 Uhr und enden weit nach Mitternacht. Nur sonntags und montags ist die urige Kneipe geschlossen, wenn nicht gerade eine besondere Veranstaltung stattfindet. Aber dazu später. Hier erst einmal ein kurzer Blick zurück: Am 28. März 1966 bewilligte die Wilhelmshavener Stadtverwaltung den “Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis zum Betrieb einer Getränkeschankanlage“ für die Gaststätte “Schwarzer Bär“, die in den 60er Jahren gemütliche Schankstube und in den 70er und 80er Jahren gutbürgerliche Gaststätte war.
Gathemanns Vorgänger betrieb den Ausschank der sprichwörtlichen „kleinen Kneipe“ am Rande von Siebethsburg 34 Jahre lang.„Der Weg zum heutigen Szenelokal, zur Musikkneipe mit gelegentlich stattfindenden Livekonzerten, war ein langer und zum Teil auch schwieriger Weg“, sagt Gathemann. „Ein Weg, den zu gehen nicht möglich gewesen wäre ohne das Mitwirken und das Engagement von vielen Stammgästen, Freunden des Hauses und insbesondere von einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von denen mehrere bereits seit etlichen Jahren im Betrieb tätig sind und sich über das, normale' Maß hinaus engagieren. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ganz besonders bedanken.“

Livekonzerte, Lesungen, Vorträge
Heutzutage ist die Musikkneipe„Schwarzer Bär“ aus der „Szene“ und auch aus Siebethsburg nicht mehr wegzudenken, sie ist zu einer Institution, einem Treffpunkt geworden und bei Musikern der gesamten Region bekannt. Denn etwa zweimal monatlich gibt es im „Schwarzen Bären“ gut besuchte Live-Konzerte mit aufstrebenden Rockbands aus der Region und darüber hinaus. Doch die Kneipe ist nicht nur zu den Konzerten ein beliebter Treffpunkt, auch zum Billardspielen. Der Billardtisch im oberen Stockwerk ist heiß begehrt und oft schon lange im Voraus reserviert. Auch zum Dartspielen, Fußballschauen oder einfach nur zum Quatschen treffen sich viele Stammkunden inzwischen hier regelmäßig.
„Das Lokal hat sich zu einem richtigen Stadtteil-Treff entwickelt, zu einem kommunikativen Knotenpunkt“, freut sich Gathemann.„Man ist schließlich auch in kultureller Hinsicht für die Versorgung der Bevölkerung zuständig“, scherzt der Kneipier. Und dazu zählen nicht nur die Konzerte, sondern auch Lesungen oder sogar wissenschaftliche Vorträge, die hier stattfinden. So gibt es zum Beispiel am 26. Mai einen Vortrag über Astrophysik. Doch zuvor, am 24. Mai, kommt die Band„Boogie Man & Drum“ erstmalig in die Musikkneipe und bringt mit ihrer Mischung aus Rythm & Blues, Rock'n Roll und vor allem Boogie Woogie ordentlich Stimmung ins Haus.„Ray Charles meets Jerry Lee Lewis - das haut einen aus dem Schuhwerk“, schwärmt Gathemann. Am Samstag, 14. Juni, machen„The Blue Monday Kings“, ebenfalls erstmalig, Station in Wilhelmshaven. Sie bringen vom Blues inspirierte Songs mal in Englisch, mal in Deutsch, mit Banjo und Gitarre und mit viel Spielfreude und Energie zu Gehör.
Mit Zukunftsplänen hält sich Jens Gathemann zurück, zu schnelllebig und zu schwierig ist die Gastronomiebranche. Nicht zuletzt will der leidenschaftliche Kneipier nach einem Schlaganfall vor zwei Jahren„einen Gang zurückschalten“ und steht selbst nur noch an vier Tagen in der Woche hinter dem Tresen.